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Edelstahlschrott – Recycling der härteren Art

Alles begann vor rund 5000 Jahren in Anatolien. Auf diesen Zeitraum und diese Region in der heutigen Türkei lässt sich der Beginn der Eisenzeit datieren. Eisenerz, die Basis für Edelstahl, wurde in den nachfolgenden 5 Jahrtausenden in riesigen Mengen abgebaut und trotzdem besteht der gesamte Planet Erde immer noch zu fast einem Viertel aus diesem Metall. Edelstahl jedoch ist ein ganz besonderes Produkt, das entweder in voller Absicht oder zufällig hergestellt wird. In voller Absicht gelang dies den Metallurgen erst in der Neuzeit. Durch Zufall entstand es als sogenanntes Meteoriten-Eisen, das als natürliche Eisen-Nickel-Verbindung quasi vom Himmel fiel und entsprechend selten war. Ein Schwert aus Meteoriten-Eisen war viel wertvoller als Gold. Es gab aber auch Eisenerze, die mit einem gewissen Mangangehalt und sehr geringem Phosphorgehalt in der Erde vorkamen. So etwa der norische Stahl, aus dem die Schwerter des römischen Imperiums geschmiedet wurden. Die Lagerstätten dieses Erzes befinden sich überwiegend in der heutigen Steiermark. Ernst zu nehmende Wissenschaftler begründen den militärischen Erfolg Roms durchaus auf der Tatsache, dass die Schwerter der Legionen einfach härter als die ihrer Gegner waren. Ein normales Eisenschwert verbiegt sich sehr schnell und wird unbrauchbar. Ein Schwert aus Edelstahl, also einer entsprechenden Legierung von Eisen mit Mangan oder weiteren Halbedelmetallen, zeigt sich wesentlich widerstandsfähiger.

Übrigens gab es schon damals den Schrottankauf beziehungsweise den Altmetallankauf. Eisenerz wird bereits seit gut 3000 Jahren industriell verhüttet, wozu auch der Metallschrott Ankauf gehörte, um diesen der Schmelze beizufügen. Ebenso wurde der Metallschrott sortiert, wobei etwa das Eisen in unterschiedliche Qualitäten aufgeteilt wurde. Ein Qualitätsmerkmal war schon damals die geringe oder starke Korrosionsanfälligkeit.

Was früher Zufall und zu einem guten Teil auch Schmiedekunst war, ist heute eine sehr exakte Wissenschaft. Edelstahl wird in vielen verschiedenen Legierungen hergestellt, wobei Edelstahl nicht unbedingt mit nicht rostendem Stahl gleichzusetzen ist. Per Definition wird jeder legierte oder unlegierte Stahl als „Edel“ bezeichnet, dessen Phosphor- und Schwefelgehalt nicht über 0,025 % liegt. Diese sogenannten Eisenbegleiter verursachen die beschleunigte Reaktion mit dem Sauerstoff hin zu Rost.

Was sind Edelstähle mit der Bezeichnung V2A oder V4A?

Sehr häufig ist beim Altmetall Ankauf in Bezug auf Schrottpreise oder den Schrottankauf von Edelstählen die Sprache von V2A oder auch V4A.
V2A oder auch WNr. 1.4301 ist der erste für kommerzielle Zwecke hergestellte nicht rostende Stahl, er wurde bereits im Jahr 1912 patentiert. Nach wie vor ist V2A auch der Edelstahl, der weltweit am häufigsten gefertigt und eingesetzt wird. Der Anteil von V2A an allen global genutzten rostfreien Stählen liegt bei 33 %. Dementsprechend ist vorstellbar, wie groß die Einsatzgebiete für V2A sind. Mit nur wenigen Ausnahmen werden fast alle Bestandteile eines Produktes, in dem Edelstahl verbaut wird, aus V2A hergestellt. Ob nun das Auto, im Haushalt, Schmuck oder auch chirurgische Instrumente.
Ähnlich dem V2A in seinen Eigenschaften ist der Edelstahl 304L, der sich jedoch besser kalt verformen lässt.

Weniger geeignet ist V2A für den Einsatz im Wasser, ob nun Süß- oder Salzwasser. Er ist zwar säureständig, aber er besitzt eine weniger gute Korrosionsbeständigkeit wie V4A, die zweite Edelstahlsorte mit hohem Verwendungsgrad. Sie ist beispielsweise das bevorzugte Material bei Rohren in der Hausinstallation von Trinkwasserleitungen. In öffentlichen Schwimmbädern wird praktisch nur V4A verwendet und wer schon einmal auf einer Schiffsreling gelehnt hat, machte dies vermutlich auf einem Geländer aus V4A. Insbesondere im Schwimmbadbau kann auch statt V4A der Edelstahl A4L eingesetzt werden, dessen besondere Widerstandsfähigkeit gegen Chlor besser geeignet scheint.

Es gibt noch viele weitere Edelstähle zur besonderen Verwendung. So etwa AISI 321, der bevorzugt in Kraftwerken, der Petrochemie oder in der Nahrungsmittelindustrie eingesetzt wird. Oder die verschiedenen Chrom-Edelstähle, die im Werkzeugbau und in der Werkzeugfertigung zur Anwendung kommen. Der jeweilige Chromanteil bestimmt beispielsweise die Festigkeit von Klingen oder Schraubenschlüsseln. Allein der wiederum häufig verwendete Begriff Chrom-Vanadium ist nicht allein entscheidend für die Güte des Stahls. Es gibt hunderte verschiedene CV-Legierungen für unterschiedlichste Einsatzzwecke.

Allein in Deutschland wurden im Jahr 2016 über 7,2 Millionen Tonnen Edelstahl produziert. Gerade in den letzten Jahrzehnten wurde das Material in immer stärkerem Umfang verwendet, was in der Folge natürlich auch dazu führt, dass immer mehr Edelstahl in Form von Altmetall dem Recycling zugeführt wird. Aktuell liegen die Schrottpreise für Edelstahl bei 0,60 Euro das kg. Damit ist in erster Linie natürlich Edelstahl der Legierung V2A gemeint. Je nach Gütegrad können reine Altmetalle aus höherwertigen Edelstahl-Legierungen entsprechend höhere Preise erzielen. Für Unternehmen der Metallverarbeitung, wie etwa Anlagen- und Maschinenbauer, kann sich die Sortierung der Metallabfälle aus spanender und schneidender Bearbeitung bezahlt machen. Edelstahl besitzt bei geringem Volumen ein recht hohes Gewicht. In großen Mengen anfallend, wird die Schrottabholung unter Umständen durch die entsprechenden Firmen aus dem Metall Ankauf organisiert. Es lohnt sich aber auch in kleineren Mengen, Metallschrott in Form von Edelstahl zu sammeln und zu verkaufen. Immerhin werden so auch natürliche Ressourcen gespart, denn Edelstahl ist nicht nur hoch vergütetes Eisen, es besteht meist auch aus selteneren Halbedelmetallen. Jedes Kilogramm im Recycling hilft, die natürlichen Vorkommen zu erhalten.

Edelstahlschrott – Recycling Der Härteren Art
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